Drahtwiderstände
Anwendung
Drahtwiderstände verwenden Drähte aus speziellen Legierungen als Widerstandsleiter. Durch Wahl des Drahtes und des Werkstoffes lassen sich Eigenschaften wie Toleranz und Temperaturkoeffizient vorbestimmen.

Mit Drahtwiderständen werden vorwiegend Anwendungen im unteren Leistungsbereich bis zu einigen Kilowatt bei niedrigen Strömen, bzw. höheren Ohmwerten realisiert.
Systeme
Außer im Bereich sehr kleiner Leistungen mit niedrigen Anwendungstemperaturen werden Drahtwiderstände ausnahmslos auf isolierende, wärmebeständige Tragkörper gewickelt oder in solche Massen eingebettet. Sehr dicke Drähte können auch frei tragend geformt werden. Die so entstandenen Elemente gleichen dann den Bauformen der Guss- oder Stahlgitterwiderstände (Drahtgitter System AEG).
GINO fertigt und liefert bei Leistungswiderständen ab etwa 100 W alle Bauformen:
Rohrwiderstände
bestehen aus einem keramischen Tragrohr mit Drahtwicklung. Als Widerstandsleiter wird Blankdraht auf Abstand gewickelt. Der Draht wird anschließend in einer Schicht aus Spezialzement eingebettet, die ihn fixiert, schützt und für eine gute Wärmeverteilung sorgt. Die Rauhigkeit des Zements vergrößert die Oberfläche und sorgt für bessere Kühlung. Bei Impulsbetrieb nimmt die Zementierung zusätzlich Energie auf. Alternativ können Rohre auch mit isolierend oxidiertem Draht, Windung an Windung bewickelt werden. Das erspart zwar die Zementierung, der Draht ist aber ungeschützt. Bei starker Erwärmung lockern sich die Windungen und können bei Erschütterungen übereinander rutschen oder bei Vibrationen aneinander scheuern, wobei die Oxidschicht beschädigt werden kann und dies zu Windungsschlüssen führt. GINO fertigt vorwiegend Rohrwiderstände mit zementierter Wicklung. Die Zementschicht wird nach dem Auftragen und Trocknen im Ofen getempert und erhält damit eine hohe Festigkeit und ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit gegen hohe Luftfeuchte.
Widerstandsgeräte Siemens 3PP1
sind luftgekühlte Widerstände mit Zylinderwiderständen 3PY6. Die kompakte Bauform ist besonders für den Aussetzbetrieb in vielerlei Anwendungen (Anlasswiderstände, Erregungs- und Entregungswiderstände in Magnetsteueranlagen, Bremswiderstände) geeignet.
Drahtrahmen
sind Flachelemente, welche auf einem Tragrahmen oben und unten Keramikreiter mit der Drahtwicklung tragen. Die Keramikreiter sind mit Rillen versehen, welche die Drähte aufnehmen. Bei Keramikreitern ohne Rillen müssen die Windungen wie bei den PZ mittels Zementierung fixiert werden. Wegen der einheitlichen Bauform sind Drahtrahmen ebenfalls als Systemwiderstände geeignet. GINO Drahtrahmen sind ähnlich wie GINO Stahlgitterwiderstände aufbaubar oder können mit diesen kombiniert werden. Ein Drahtrahmen nimmt dabei den Platz von zwei Stahlgittern ein.
Drahtgitter System AEG
sind Systemelemente passend zum Gusssystem AEG. Die Elemente sind bruchfest und haben einen geringeren Temperaturkoeffizienten des elektrischen Widerstandes als Gusseisenelemente.
Glasierte Widerstände
sind auf Keramikrohr gewickelte Drahtwiderstände, deren Wicklung anschließend im Brennofen mit einer Glasur überzogen ist, die einen hervorragenden Schutz gegen Umwelteinflüsse bietet.
Drahtwiderstände im Alugehäuse
sind hochbelastbare Widerstände, die auf ein Keramikrohr gewickelt und in die Bohrung eines Aluprofils eingegossen sind, welches die Verlustwärme des Widerstandes ab- oder weiterleitet.
Ohm-i Widerstände
sind gekapselte Widerstände in einem Alugehäuse mit hoher Schutzart und fest angeschlossenem Anschlussleitungen, vorwiegend für den Einsatz in Applikationen konzipiert, bei denen hohe Überlastbarkeit und ein hoher Schutzgrad gefordert wird.
Normen
Die verwendeten Widerstandsdrähte entsprechen DIN 17471, wobei für die Legierungen selber wiederum spezielle Normen anzuwenden sind. Sie entsprechen den einschlägigen Vorschriften VDE 0100 und VDE 0660 und sind konform zur EG - Niederspannungsrichtlinie vom 19.2.1973.
Lieferbare Schutzarten
nach DIN 40050/ICE 144 sind IP00, sowie IP20 und IP23 für die Geräte 3PP1.

Anwendungen

GINO Drahtwiderstände werden in folgenden Systemen eingesetzt:

Anlassschalter
Anlassschalter sind Anlassgeräte mit luftgekühlten Widerständen. Zum Schalten der Anlassstufen werden Luftschütze verwendet, die durch Zeitstufen oder SPS (PLC), geschaltet und im Störungsfall einzeln ausgewechselt werden können.

Bremswiderstände
Bremswiderstände wandeln die Energie bewegter Massen in Wärme um, indem sie den von der kinetischen Energie getriebenen Motor elektrisch bremsen.

Last- und Prüfwiderstände
Last- und Prüfwiderstände ersetzen bei Energiequellen den Verbraucher. Sie dienen zu Testzwecken und zur Erprobung von Batterien, Transformatoren, Generatoren, Stromerzeugungsaggregaten und Stromversorgungsgeräten. Mit ihnen werden die Betriebszustände simuliert um die Leistungsfähigkeit von Energieversorgungseinheiten zu prüfen.

Erdungswiderstände
Erdungswiderstände begrenzen einen im Fehlerfall auftretenden Erdschlussstrom auf einen maximal zulässigen Wert, bis die zugehörigen Schutzeinrichtungen den fehlerbehafteten Stromkreis abgeschaltet haben.

Dämpfungswiderstände
Dämpfungswiderstände sind Widerstände deren Aufgabe darin besteht, den Strom in einem Stromkreis zu begrenzen oder unzulässig hohe Strom- oder Spannungsspitzen zu vermeiden. Im speziellen werden Widerstände in Filterkreisen als Dämpfungswiderstände bezeichnet, die parallel zu Drosselspulen geschaltet sind, um diese zu bedämpfen: Der Widerstand belastet in der Drossel entstehende Spannungsspitzen und vermeidet so einen unzulässig hohen Anstieg der Spannung. Er setzt die Kreisgüte herab, was zu einer größeren Bandbreite des Filters führt.

Verkehrstechnik, Bahnwiderstände
Bei den Widerständen in der Verkehrstechnik werden besondere Anforderungen an die elektrische und mechanische Belastbarkeit sowie Betriebssicherheit, Wartungsarmut und lange Lebensdauer gestellt.

Text © GINO AG


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